Herren
Meistertitel für Herrenmannschaft nicht mehr aus eigener Kraft möglich

Meistertitel nur noch rechnerisch möglich.

Weidener Wasserballer verpassen den Coup in Leimen.

 

(prg) Einen überraschenden Verlauf des vergangenen Wochenende erlebten die Oberpfälzer Wasserballer des SV Weiden in der 2. Wasserball-Liga Süd. Die Weidener verloren unerwartet am Samstag in Leimen und spielten Tag drauf im Spitzenspiel in Neustadt/Weinstraße unentschieden. Damit verpassten die Max-Reger-Städter die vorzeitige Entscheidung im Meisterduell mit dem SC Neustadt und können nicht mehr aus eigener Kraft den Titel gewinnen. Rein theoretisch könnte es noch bei einem Sieg in einer Woche gegen Frankfurt zuhause und einem Patzer der Neustädter gegen Würzburg (heim) oder Fulda (auswärts) zum Gewinn der 2. Wasserball-Liga Süd reichen. Doch die Fachwelt glaubt kaum dran.

 

Von Schiedsrichtern verwirrt.

Das Spiel im neuen Freibad Leimen begann für die Gäste aus Weiden ganz gut. Zwei schnell ausgespielte Überzahlen brachten die Treffer zur frühen 2:0 Führung, eher Stephan Kopani 1:2 zur ersten Pause verkürzte. Schon vom Beginn des Spiels machten sich zum Teil unerklärliche Entscheidungen der Unparteischen breit. Massenweise Stürmerfouls, kleinliche Ausschlüsse (25 Zeitstrafen) und Strafwürfe (3 gegen Weiden) trugen nicht besonders zu einem kontrollierten Spielverlauf bei und beeinträchtigten das Spiel beider, fair agierenden Teams. Die Spielgemeinschaft Leimen/Mannheim kam offensichtlich besser mit dieser Spielführung klar und glich zur Halbzeit zum 3:3 aus. Ein Zwischenspurt im dritten Viertel brachte zwar noch die letzte Führung der Weidener zur letzten Pause mit 6:5 Toren. Doch die sichtlich beeindruckten Gäste, die noch Mitte drittes Viertels auch ihren zweiten Center mit drei persönlichen Fehlern einbußten und den Treffer zur 5:7 Führung aberkannt bekamen, verloren komplett das Konzept und mussten schließlich 51 Sekunden vor Ende des Spiels durch einen Strafwurftreffer des Routiniers Joachim Berger die zweiten Niederlage der Saison hinnehmen. Endergebnis 8:7.

"Es ist ärgerlich, wenn solche Umstände auf die Meisterschaft Einfluss nehmen. Ich möchte die Leistung der Leimener gar nicht in Frage stellen, bin mir jedoch sicher, dass auch sie glücklicher mit anderen Umständen wären. Die Referees haben ohne erkennbare Linie, kleinlich aber zugegeben nicht einseitig gepfiffen. Mit manchen Entscheidungen hatten wir mehr Pech als die Leimener und haben uns dem Niveau der Schiris angepasst. Besser ist eben auswärts manchmal nicht genug" äußerte sich verärgerter Trainer der Weidener. "Wir wünschen SG Leimen/Mannheim den dritten Platz, den haben sie sich verdient" fügte er hinzu.

In der Tat äußerten sich die anwesende Fachleute kritisch zur Leistung der Schiedsrichter.

Gut, dass die Situation im Wasser nicht eskaliert ist. Das ist beiden Teams hoch anzurechnen.

 

Gut verdaut.

Offensichtlich haben die Luczak-Schützlinge die Niederlage mit ihrer ganzen Art gut verkraften. 

Ganze zwölf Stunden später, Sonntags um 09,00 Uhr standen sie nämlich schon vor der nächsten Hürde, die um einiges höher zu sein schien. Doch die Gäste aus Weiden bewiesen gute "Verdauung" und gingen vom Beginn an sehr konzentriert zur Sache. Beide Mannschaften boten den Zuschauern im Neustädter Stadionbad eine Partie, die dem Namen Spitzenspiel würdig wurde.

Die sehr ausgeglichene Begegnung wurde diesmal souverän durch die Unparteiischen geführt und hinterlies keinen bitteren Nachgeschmack mehr. Im Gegenteil, das Spiel verlief auf hohem Niveau, die Zuschauer sowie die Beteiligten kamen voll auf Ihre Kosten.

 

Den SV-ler gelang in zweiter Spielminute das Führungstor durch Andreas Jahn. Doch die Führung konnte nicht bis zur Pause gerettet werden. Der beste Torschütze der Liga, Stefan Ehrenklau traf vierzehn Sekunden vor Abpfiff des ersten Abschnittes zum 1:1. Im zweiten Viertel konnten sich die Hausherren sogar auf 3:1 absetzten, doch Weidener konterten, glichen zum 3:3 aus und schafften sogar noch vor der Halbzeit die Führung durch Thomas Aigner. Nach dem Seitenwechsel war es wiederholt Aigner, der den zwei Tore Vorsprung zum 3:5 einlochte. Die Neustädter Routiniers Ehrenklau und Heinz schafften es nach individuellen Aktionen, den 5:5 Gleichstand herzustellen. Thomas Aigner verwandelte einen Strafwurf zu seinem Hattrick und 5:6 Zwischenstand. Kurz vor der letzten Viertelpause handelten sich die Gäste aus Weiden fast zeitgleich zwei Ausschlussfehler und mussten die Führung zum 6:6 Zwischenstand vor dem letzten Abschnitt abgeben. Sehr konzentriert gingen beide Teams zum letzten Akt der Partie. Die Gäste wehrten zunächst eine Unterzahl und trafen nach einem Konterangriff zum 7:6 (Hans-Christoph Aigner). Keine Minute später verwandelte Alex Schäfer den von ihm selbst erkämpften Strafwurf und erhöhte auf 6:8. Die Hausherren ließen sich davon nicht beeindrucken, verwandelten eine Überzahl und stellten durch ein Centertor den 8:8 Gleichstand her. Knappe drei Minuten vor Ende des Spiels traf Hans-Christoph Aigner durch einen mutigen Abschluss zur letzten Führung des Spiels. Bis zwanzig Sekunden vorm Schluss konnten die Gäste das Spiel noch kontrollieren. Doch eine unglückliche Zeitstrafe eröffnete die Ausgleichchance für die Neustädter. Der Abschluss der Überzahl konnte der Weidener Keeper noch parieren, doch der Abpraller rutsche dem Routinier Heinz vor den Kopf, der durch seinen fünften Treffer zum Held des Tages gekürt werden konnte.

Ein leistungsgerechtes 9:9 Unentschieden brachte zwar keine gute Titelaussichten für die Weidener, doch der Trainer war mit dieser Leistung zufrieden.

"Ich bin beeindruckt, wie die Jungs das Desaster von gestern wegsteckten. Die Mannschaft hat Moral bewiesen und wir nahmen insgesamt drei Punkte dem wahrscheinlichen Ligameister ab. Mit dieser Erfahrung lässt sich gut weiterarbeiten, wir müssen uns schließlich gut für das Aufstiegsturnier vorbereiten. Das Spiel vom Samstag ist Geschichte, geschehen und abgehackt. Wenn am Ende Neustadt den Meistertitel holt, dann bleibt uns nur noch zu gratulieren. Für die spannende Spiele dagegen können wir uns schon jetzt bedanken" 

 

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