Herren
Deutscher Pokal - Viertelfinale - Turbo Cup 2008

 

Keine Sensation in Würzburg.

Weidens Pokal-Aus nach gutem Derby.

 

(prg) Aus der Sensation wurde zwar nichts, doch die Weidener Bundesligawasserballer lieferten vor zahlreich erscheinenden Weidener Fans in Würzburg ein schönes Wasserballspiel ab. Im Viertelfinale um den Deutschen Wasserball Pokal gastierten die Außenseiter aus der Oberpfalz am vergangenen Samstag beim Traditionsclub vom Main SV Würzburg 05.

 

Die Max-Reger-Städter verloren das Spiel am Ende noch deutlich mit 5:11 Toren, doch die Begegnung verlief über längere Strecken spannender, als es das Endergebnis ausdrückt.

 

Während die mitgereisten und lautstarken Fans die Stimmung im Wolfgang-Adami-Bad zur Heimspiel-Atmosphäre verwandelten, gingen auch die Akteure im Becken euphorisch zur Sache. Die Weidener überraschten mit einem Blitzstart und einer 3:0 Führung in den ersten fünf Minuten. Sven Luczak und Alex Schäfer erzielten mit ihren Fernschüssen die 1:0 und 2:0 Führung, eher Florian Bronold eine glänzend ausgespielte Überzahlsituation erfolgreich abschloss. Die Hausherren zwar sichtlich beeindruckt gaben dennoch nicht so schnell auf. Nach einem schnellen Konterangriff unterlief der Weidener Abwehr ein Fehler, der prompt zum Gegentreffer führte. Eine Minute später vergaben die sogar Gäste die Chance durch einen Strafwurf auf 4:1 zu erhöhen und mussten schon fast im Gegenzug den 2:3 Anschlusstreffer einstecken. Noch eine Riesenchance endete in Armen des Würzburger Junioren-Nationaltorwartes Matthias Försch, der den letzten Tempogegenstoß des Viertels einleitete und den 3:3 Ausgleichstreffer der Unterfranken sieben Sekunden vor der ersten Pause bescherte.

 

Alle drei Gegentore aus den Konterangriffen und mangelhafte Chancenverwertung sprach der Trainer der Weidener in Pause an. Luczak versuchte sein Team auf die Tempogegenstöße genauso wie auch vor dem Spiel einzustellen, doch auch im zweiten Viertel wurden sie den Weidenern zum Verhängnis. Überraschend deutlich kamen die Oberpfälzer mit den Positionsangriffen des Gegners klar. Sie überzeugten im Zweikampf und beherrschten den Gegner im körperlichen Bereich. Doch die Umkehrspielfähigkeiten der Unterfranken und die blitzschnelle Kontern machten den Unterschied aus. Das zweite Viertel verlief zwar sehr ausgeglichen und immer noch spannend, doch die Hausherren hatten aus hier das glücklichere Händchen, nutzten zwei aus vier Überzahlen und gingen mit 6:4 zur Halbzeitpause. Das Viertel überfüllt mit Stürmerfouls auf beiden Seiten und bezeichnet mit vier Überzahlen der Würzburger gegenüber keiner der Weidener ging nach einem spannenden Verlauf doch mit 3:1 aus Würzburger Sicht aus.

 

Weiterhin sichtlich bemüht versuchten die Oberpfälzer den Spieß nochmals umzudrehen, doch auch das dritte Viertel begann mit drei Unterzahlen in Folge, die ersten zwei konnten noch abgewehrt werden, doch bei der dritten brachen die Würzburger die Weidener Abwehr durch. 7:4 Zwischenstand wurde kurze Zeit später durch Maximilian Müller nach einem Zweikampf noch auf 8:4 zur letzten Pause erhöht.

 

Aber auch im letzten Spielviertel konnte man keine Aufgabe der Gäste aus Weiden erkennen. Gleich nach dem ersten Angriff bekamen die Luczak-Schützlinge den nächsten Strafwurf zuerkannt, der leider wiederholt vergeben wurde. Doch nach der nächsten Überzahl gelang Florian Bronold noch der 8:5 Anschlusstreffer. Die Chance auf 8:6 zu verkürzen kam noch kurze Zeit später in Überzahl, diese wurde wiederholt durch den Torwart Försch vernichtet.

Fünf Minuten vor Spielende also gelang es den Weidener nicht den Anschluss zu schaffen, Folge dessen kassierten sie kurze Zeit später den 9:5 vorentscheidenden Gegentreffer. Die Treffer 10:5 und 11:5 waren nur noch Formsache, das Spiel ging am Ende verdient an die Würzburger, die zum dritten Mal in den letzten vier Jahren im Halbfinale des Deutschen Wasserball Pokals stehen.

 

„Wir haben schon wieder ein Spiel phänomenal begonnen, ich wusste dass es nicht so weiter gehen kann, hoffte aber noch, dass wir die Würzburger beeindrucken können. Sie fanden ins Spiel wieder und zeigten wie gefährlich ihre Konterangriffe sind, vor denen ich die Mannschaft gewarnt habe. Wir haben dennoch ein schönes Spiel gezeigt, unsere fantastische Fans machten uns Heimspielstimmung und kamen glaube ich auch auf ihre Kosten. Das Spiel wurde schließlich erst knappe fünf Minuten vor Schluss richtig entschieden. Ich bin überrascht, wie gut wir im körperlichen Bereich aussehen und gegen Positionsangriff stehen, arbeiten müssen wir noch am Umkehrspiel und natürlich am Abschluss“ äußerte sich Trainer Luczak direkt nach dem Spiel.

 

In der Tat, die Verfassung der Truppe kann auf den Saisonendspurt in der Liga positiv einstimmen. Jetzt haben die Oberpfälzer noch zwei Wochen Zeit, sich auf die heiße Endphase in der DWL vorzubereiten. Am 30. März müssen die SV-ler beim Mitaufsteiger Brambauer um wichtige Punkte im direkten Tabellenrangkampf  in Kampf gehen.

 

SV Würzburg 05 – SV Weiden 11:5 (3:3, 3:1, 2:0, 3:1)

 

Zeitstrafen: Würzburg 5 + 2 Strafwürfe, Weiden 9

 

SV Würzburg :

Matthias Försch im Tor,

Dominik Fries, Philipp Kilian, Inaki Urqiaga (2 Tore), Julian Langguth, Simon Stier (2), Sven Kristandt, Holger Quast (4), Alexander Popp, Maximilian Müller (2), Mario Ringelmann, Stefan Reicher (1) und Wolfgang Kraus

 

SV Weiden:

Vladimir Srajer (1-27) und Julian Wirth (28-32) im Tor,

Thomas Aigner, Stefan Kick, Sven Luczak (1),  Thomas Kick, Paul Kosiba, Hans-Christoph Aigner, Rico Horlbeck, Klaus Bronold, Andreas Jahn, Florian Bronold (2) und Alex Schäfer (2)