Bericht
Weiden legt vor. Jetzt Matchball im Schätzlerbad

 

Saisonende bereits am Samstag ?

 

(prg) Mit einem für Wasserball eher ungewöhnlichen 5:1 Ergebnis endete die erste Play-Down-Partie in der Best-Of-Three Serie der Deutschen-Wasserball-Liga zwischen SV Weiden (3. Platz der Abstiegsrunde) und SSF Aegir Uerdingen (6.). Nach dem Sieg auswärts im Badezentrum Krefeld-Bockum führen die Wasserballer des größten Schwimmvereines der Oberpfalz mit 1:0 und können bereits am Samstag im vereinseigenen Schätzlerbad den Klassenerhalt und den 11. Tabellenplatz der höchsten Deutschen Spielklasse unter Dach und Fach bringen. Dafür gibt es sogar zwei Mal die Chance, denn nach einem 1:1 Ausgleich würde es eine Entscheidungspartie am Sonntag ebenfalls im Schätzlerbad geben. Die besser platzierte Mannschaft hat nämlich das Heimrecht im Entscheidungsspiel.

 

Beide Mannschaften gingen am Donnerstag Abend sichtlich motiviert zur Sache, doch auch die Nervosität machte sich bemerkbar. Je zwei Überzahlspiele wurden im ersten Viertel vergeben und lediglich eine Fernschuss des guten Rico Horlbeck brachte den Gästen aus der Oberpfalz die magere 1:0 Führung zur ersten Pause. Die Weidener waren im Zweikampf deutlich überlegen und überzeugten mit einer soliden Abwehr, doch die Durchschlagskraft vorne blieb aus. Die erste Überzahl des zweiten Viertels nutzten die Max-Reger-Städter jedoch zur 2:0 Führung (Horlbeck). Eine Zeitstrafe des Torhüters Vladimir Srajer konnte sogar abgewehrt werden, doch die nächste Unterzahl hielt nicht mehr stand. Michael Pioch erzielte den 1:2 Anschlusstreffer für die Uerdinger. Doch, wie es sich später herausstellte, war es der einzige Treffer der Hausherren an diesem Abend. Florian Bronold lochte noch zum 3:1, bevor die Mannschaften die Seiten wechselten. Auch das dritte Viertel verlief äußerst ereignisarm, was die Spielbogeneinträge anbetrifft. Die Gäste wehrten zwei Unterzahlen ab und Sven Luczak traf aus der Distanz zum 1:4 Zwischenstand vor der letzten Pause. Es war auch deutlich zu erkennen, dass die Weidener konditionell viel besser vorbereitet sind, Trainer Luczak musste sich keine große Sorgen mehr machen, das Spiel nach Hause schaukeln zu können. Doch die Chancenverwertung zu dieser Zeit war mehr als bedenklich. Reihenweise vergaben die Oberpfälzer großartige Torchancen und versäumten damit, dem Gegner das vorzeitige K.o. zu verpassen. Dafür mussten sie sich weiter in der Verteidigung mühen, wehrten wiederholt zwei Unterzahlen ab und Torwart Srajer, der später zu „Spieler des Tages“ gekürt wurde, parierte sogar zwei Strafwürfe und hielt damit sein Kasten bis Ende sauber. Kapitän Thomas Aigner zeigte dafür den Gegnern, wie man Strafwürfe umwandelt und stellte damit vier Minuten vor Schluss das 5:1 Endergebnis. Ein verdienter Sieg für die Luczak-Schützlinge, der eigentlich höher ausfallen müsste, doch der Trainer zeigte sich zufrieden: „Das sind nervenreibende Spiele, nicht nur für mich, auch für die Spieler. Von daher gesehen ist es verständlich, wenn die Hand manchmal zittert. Doch die Verteidigungsarbeit war sehr gut, nur einen Treffer auswärts zu kassieren ist im Wasserball nicht unbedingt üblich. Alles was zählt bei Play-Offs sind Siege, den ersten haben wir auswärts eingefahren, das ist mehr als die halbe Miete vor dem Spiel am Samstag in Weiden. Wir müssen nochmals Gas geben und die hervorragende Saison damit krönen“ äußerte sich Irek Luczak

 

Ein kleiner Wehmutstropfen

Sportlich gesehen läuft es wie am Schnürchen für die Weidener Wasserballer, doch einen kleinen Wehmutstropfen bringt die Sache mit sich. Kaum ist die Saison im Schätzlerbad begonnen, ist die Bundesligasaison für die Weidener fast vorbei. Das Spiel am Samstag ist das erste und kann (hoffentlich) das letzte offizielle Bundesligaspiel der Saison im vereinseigenem Bad werden. Der Terminkalender der Bundesliga ist streng am Kalender der internationalen Verbände (FINA und LEN) gebunden. Die internationale Events wie WM, EM und Welt-Liga finden im Freibadsaison statt, die Nationalmannschaft muss sich für die Maßnahmen vorbereiten und die Vereine die Spieler zur Verfügung stellen. „National werden wir immer mehr  zu einer Hallensportart, es ist schade. Doch wer im Sommer spielen will, darf nicht an 1.Bundesliga denken und dass wollen wir doch auch nicht. Also wir werden am Samstag alles auf einen Sieg setzten. Die zweite Mannschaft und die Jugendmannschaften werden das Wasserballprogramm im Schätzlerbad fortführen“ so der Trainer und Abteilungsleiter der Weidener Wasserballer.

 

Ein Wasserballfest für die Fans

Genau aus den genannten Gründen wollen sich die Wasserballer mit einem Spiel, das zum Wasserballfest werden sollte, von ihren treuen Fans verabschieden und hoffen auf zahlreiches erscheinen zum Spiel am Samstag. Spielbeginn ist um 17,00 Uhr. Einlass an „Wasserballkasse“ ab 16,30 Uhr. Mit Saisonkarten und Mitgliedsausweisen ist der Eintritt natürlich frei. 

„Es wäre schön, das letzte Spiel vor einer großen Kulisse spielen zu dürfen und die Fans für die Unterstützung mit einem Sieg und Klassenerhalt schon am Samstag Dankeschön zu sagen“ hofft Kapitän Thomas Aigner

 

 

SSF Aegir Uerdingen – SV Weiden    1:5 (0:1, 1:2, 0:1, 0:1)   

 

Zeitstrafen: Uerdingen 4 + Strafwurf, Weiden 8 + 2 Strafwürfe

 

Schiedsrichter: Homolka und Rohleder

 

DWL-Spielbeobachter: Rohbeck

 

SV Weiden:

Vladimir Srajer (0-30) und Markus Glass (31-32) im Tor,

Thomas Aigner (1 Tor), Thomas Ingel, Sven Luczak (1), Thomas Kick, Paul Kosiba, Johannes Kellner, Rico Horlbeck (2), Serkan Dogdu, Andreas Jahn, Florian Bronold (1) und Alex Schäfer

 

DWL-Viertelfinale

 

Play-off Meisterrunde
SC Wedding     - Bay. Uerdingen   9:8
SV Würzburg 05 - SG Neukölln      8:9
SSV Esslingen  - ASC Duisburg     7:11

SGW Hannover   - WF Spandau 04    4:16

 

Play-down Abstiegsrunde

SV Brambauer   - OSC Potsdam      8:11
Pos. Hamburg   - SV Krefeld 72    8:11
Aegir Uerdingen - SV Weiden        1:5
SC WUM Magdeburg – ASC Brandenburg 1:2 in Spielen (bereits entschieden)

 

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