Weiden.(mr)
Weiden ist eine gute Adresse
Es gibt immer wieder Anfragen. Wasserballer, auch aus dem Ausland, bieten sich per e-mail, per Fax oder telefonisch beim Bundesligisten SV Weiden an. Doch die Verantwortlichen setzen weiter auf ihr Konzept, die eigene Jugend spielen zu lassen. Aber sie sagen natürlich nicht „Nein“, wenn ein außergewöhnlicher Neuzugang möglich ist. 

„Absoluter Glücksfall“ 
Und so wechselt Holger Quast zu den Oberpfälzern. Der 27-Jährige gehört zu den gestandenen Bundesligaspielern in Deutschland und warf in der vergangenen Spielzeit 33 Tore für den Erstligafünften SV Würzburg, war bester Torschütze der Unterfranken. „Er ist ein absoluter Glücksfall für uns“, sagt Trainer Irek Luczak, „von ihm profitiert auch unsere Jugend.“ Quast brauchte keine schriftliche Anfrage, um für Weiden spielen zu können. Man kennt sich. „Er hat in der letzten Saison schon einige Male bei uns mittrainiert“, erzählt der Coach. Der Würzburger, bereits Magister der Philosophie, absolviert in Bayreuth ein Aufbaustudium. Aufgrund der Nähe zu Weiden, fuhr er zum Training öfter hierher. Und macht das künftig auch bei Spielen. „Mein Studium hat Vorrang“, sagt Quast. Die lange Fahrerei nach Würzburg war sicher ein Grund, zu wechseln.“ Aber er hat sich auch bestens informiert: „Ich wäre nicht gekommen, wenn ich nicht die Chance sehen würde, dass der SV die Playoffs erreicht.“ 
Quast klärte mit den Würzburgern seine Wechselabsichten. Luczak legte Wert darauf, dass sich der Spieler mit seinem Ex-Verein einig war: „Wir werben uns gegenseitig keine Spieler ab. Wir verstehen uns mit den Würzburgern sehr gut.“ 

Sehr schneller Schuss 
Im SV-Team werde Quast eine „mitführende Rolle“ spielen, verspricht Luczak: „Er ist sehr erfahren, hat viel Selbstvertrauen und ist taktisch sehr diszipliniert.“ Und er trifft. Vornehmlich aus dem Rückraum. „Einen präzisen, sehr schnellen Schuss“ attestiert ihm der Weidener Coach. Gut möglich, dass er die Position von Sven Luczak einnimmt, der für ein Jahr zum Studieren in die USA geht. „Würzburg ist sicherlich routinierter“, vergleicht Quast die Teams, „aber in Weiden herrscht mehr Elan.“ Den wollen die Oberpfälzer in der neuen Saison richtig zeigen.